Im ersten Moment ist uns allen klar, dass wir Experten dieses „Battle“ gewinnen werden, doch ist das wirklich so?
Unsere Ausbildung , unser Fachwissen, unsere persönlichen Begegnungen mit den Kunden, mit unserer Zielgruppeist doch eigentlich bedeutsamer, als irgendein Mensch bei TikTok oder Instagram. Stimmt das?
Laut einer Studie gibt es 4,6 Millionen Influencer weltweit. 68% der Influencer sind weiblich. Generell gilt, dass Frauen generell auf diesen Plattformen die Nase vorne haben. Als Influencer, so wie als aktive Follower. Männer zeigen hier eine deutliche Zurückhaltung.
So gesehen überrascht es uns auch nicht, dass es in der Kosmetikbranche die meisten weiblichen Führungskräfte gibt.
Und ja, wir Frauen lassen uns immer noch von der hübschen, jungen Frau auf dem Werbeplakat schmeicheln und wünschen uns einen ebenso feinen und leuchtenden Teint. Die Laiin betrachtet ihre Haut aus einem anderen Blickwinkel. Sie möchte eine strahlende, reine, ebenmäßige und junge Haut.
Warum also nicht das Werbeplakat zum Sprechen bringen? Wie wäre es, wenn man die Haut nicht nur sehen kann, sondern alle Produkte und Mittel, die ich benötige von einer hübschen jungen Frau aus dem Alltag heraus erklären lassen? Werbespot? Schön und gut, aber zu kurz?
Die Influencer und das direkte Marketing wurden geboren. Mein persönlicher Star, dem ich folge. Die junge Mutter, die genauso strugglt, wie ich. Die erfolgreiche Businessfrau, die ebenso viel reist wie ich. Alle diese Personen sehen immer blendend aus und das will ich auch.
Wenn ich an der Daily Routine teilhaben kann und sehe, wie einfach und schnell das geht. Wenn ich sehe, wie die Haut leuchtet und strahlt, sind das doch Produkte, die ich dringend benötige. Das beste daran, ich muss die Produkte gar nicht suchen, sondern kann sie direkt über einen Link inklusive Rabattcode bestellen und bekomme sie nach Haus geliefert.
Ein perfekter und kurzer Weg zu einer schönen Haut. Oder nicht?
Im ersten Moment definitiv, aber lediglich aus der Sichtweise der Laiin. Denn was sie sieht und was sie will ist „nur“ eine schöne Haut. Gedankenlos, denn es handelt sich um eine Emotion. Sie verschwendet keinen Gedanken daran, ob die Influencerin denselben Hauttyp beziehungsweise -zustand hat. Sie macht sich keine Gedanken darüber, ob die Person mit der schönen Haut denselben Lifestyle hat sie wie sie. Und sie macht sich abschließend keine Gedanken darüber, ob die Influencerin die Pflegeprodukte überhaupt verwendet.
Kommen wir zu den Experten. Jahrelange Aus- und Weiterbildung. Stetige Recherche über neue Wirkstoffe, Anwendungen, Treatments machen uns zu den wahren Experten, aber nicht jeder taugt zum Influencer.
Instagram ist in der heutigen Zeit ein „Must have“ für jedes Institut. Es kostet wertvolle Zeit, die Kanäle zu bespielen und es gibt Tage, da bleiben die Ideen aus. Nun sind wir auch keine Marketingspezialisten und keine ausgebildeten Social Media Manager, dennoch ist jeder oder hat jeder von uns die Chance für seine Kunden ein Influencer zu sein. Wir arbeiten aufgrund der Followerzahl meist lokal und das ist gut so, denn Instagram beschert uns, wenn wir es richtig machen immer wieder neue Kunden.
Das Wichtigste: Authentisch bleiben! Wenn ich mich in einem Video nicht wohlfühle, sollte ich mich auch nicht dazu zwingen. Wohlmöglich wäre es eine stotternde unsichere Variante meiner selbst. Es wirkt nicht professionell und wird meine Kunden nicht ansprechen. Wenn ich gut mit Wörtern jonglieren kann, kann ich kurze knappe Texte schreiben und so meine Emotionen rüberbringen.
Es macht immer Sinn, sich sein Publikum genau anzuschauen, um sich dann für einen gleichbleibenden Content zu entscheiden. Bleibe ich auf meinem Account beruflich oder entscheide ich mich dafür auch privates zu zeigen. Wenn ich mein Privatleben mit einbinde, wie viel und wovon soll ich meinen Kunden etwas zeigen?
Und hier ist ein ganz wichtiger erster Unterschied. Dem professionellen Influencer ist es und kann es so gesehen egal sein, wen er anspricht, denn er wird den meisten seiner Followern niemals begegnen. Doch wir sind präsent, für unsere Stammkunden und für unsere Neukunden. Wir müssen uns genau überlegen, was wir zeigen und wie weit wir uns „öffnen“ möchten.
Dafür obliegt uns bei der Hautbehandlung die absolute Professionalität. Wir kennen die Haut, wir kennen den Kunden, wir berühren den Kunden und wir bemühen uns um unsere Kunden.
Wir müssen uns vor keinem Influencer verstecken. Wir müssen lediglich offen und ehrlich mit unseren Kunden reden. Selbst wenn ich das neue Wahnsinns-Retinolserum ganz neu im Sortiment habe und dieses bewerbe, muss ich es und sollte es auf gar keinen Fall an jeden Kunden verkaufen. Mit absoluter Ehrlichkeit muss ich auch sagen können: „Tolles Produkt, unfassbar gut, aber leider nichts für Deine Haut.“ Es wird jeden Kunden überraschen, aber die Ehrlichkeit wird geschätzt und unterstreicht unsere Professionalität.
Lassen wir uns doch von den Influencern inspirieren. Was mögen wir? Wo sehen wir uns selber? Was kann und möchte ich bei mir umsetzen?
Damit werden wir die besten Influencer für unsere Kunden. Bitte nur eins nicht: Man darf keine Influencer „kopieren“. Bleib Du selbst und Deine Kunden werden Dich lieben.